Arthrose an den Fingern: Schmerzen und Beschwerden mit gezielter Ergotherapie lindern
Arthrose ist ein verbreitetes Leiden. Zu Ursachen und Symptomen ist viel bekannt. Die wenigsten aber wissen, wie Ergotherapie zur Linderung von Arthrose beitragen kann. Als spezialisierte Handtherapeutin ist Anne Münch dafür besonders gut qualifiziert.
Arthrose gilt weltweit als die häufigste Erkrankung von Gelenken. In Deutschland leiden mehr als 5 Millionen Menschen an Arthrose. Damit ist Arthrose die häufigste Gelenkerkrankung.
Genauer gesagt ist Arthrose der fortschreitende Verschleiß von Gelenken. Dieser Verschleiß hängt mit der Schädigung des Gelenk-Knorpels zusammen. Der Knorpel sorgt dafür, dass sich die für die Bewegung verantwortlichen Gelenkknochen nicht gegenseitig berühren.
Im Alter baut sich der Knorpel aus verschiedenen Gründen immer mehr ab. Werden die Knochen dann zu stark oder falsch belastet, können die Gelenke Schaden erleiden. Die Knochen reiben aneinander und es entstehen Beschwerden und Schmerzen. Der daraus resultierende Bewegungsmangel begünstigt die Versteifung des Gelenks. Im fortgeschrittenen Zustand lässt sich das Gelenk oft gar nicht mehr bewegen.
Arthrose ist häufig altersbedingt
Dementsprechend leiden mehr ältere Personen an Arthrose als jüngere. Während der Prozentsatz bei unter 30-jährigen noch unter 2 % liegt, leiden zwischen 50 und 60 bereits 40 % der Frauen und 30 % der Männer daran. Ab 60 ist es dann rund jede zweite Frau, also 50 %, und jeder dritte Mann, also rund 33 %. Noch detaillierte Zahlen für Deutschland bietet das Robert-Koch-Institut in diesem Beitrag.
Wichtige Fakten rund um Arthrose
Arthrose an den Fingern: Das sind die wichtigsten Ursachen
Grundsätzlich unterscheiden Mediziner zwei verschiedene Arten von Arthrose: die primäre Arthrose und die sekundäre Arthrose.
- Die primäre Arthrose entsteht meist durch Alter und Geschlecht – es sind mehr Frauen betroffen als Männer.
- Bei der sekundären Arthrose sind Erkrankungen oder Verletzungen ursächlich. Dazu gehören auch Gelenkfehlstellungen. Rechtzeitig erkannt, kann Ergotherapie gerade bei einer Arthrose an den Fingern eine hilfreiche Maßnahme sein.
Diese Arten von Arthrose an den Fingern gibt es
Bei der Finger-Arthrose bzw. der Arthrose an der Hand unterscheidet man medizinisch betrachtet folgende Arten:
- Heberdenarthrose
- Bouchardarthrose
- Rhizarthrose
- Handgelenksarthrose
Heberdenarthrose an den Fingerendgelenken
Die Heberdenarthrose ist nach dem englischen Mediziner William Heberden benannt. Bei der Heberdenarthrose sind vor allem die Fingerendgelenke betroffen.
Zu den typischen Bewegungen der Fingerendgelenke gehören das Zuknöpfen von Hemden und Blusen, das Drehen eines Schlüssels oder auch das Schreiben. Die Druckbelastung ist bei jedem einzelnen dieser Vorgänge pro Quadratmillimeter ebenso hoch wie im Hüft- oder Kniegelenk.
Kein Wunder also, dass die Fingerendgelenke bei einer Finger-Arthrose oft als Erstes betroffen sind: Sie sind rein proportional betrachtet starken Kräften ausgesetzt. Je höher die Belastung, desto höher der Verschleiß.
Bouchardarthrose an den Mittelgelenken der Finger
Auch die Bouchardarthrose wurde nach einem Mediziner benannt, in diesem Fall ist es der französische Pathologe Charles-Joseph Bouchard. Hier handelt es sich um Arthrose in den Mittelgelenken der Finger. Für deren zu starke Beanspruchung sind oftmals zu viel Computerarbeit und zu häufige Handynutzung verantwortlich.
Rizarthrose am Daumensattelgelenk
Die am häufigsten auftretende Form der Arthrose an der Hand ist die Rizarthrose. Hier ist das Daumensattelgelenk betroffen. Der Name der Rizarthrose leitet sich aus dem Griechischen ab: Rhiza bedeutet Wurzel und Artrhon Gelenk. Auch von der Rizarthrose sind Frauen zehn Mal mehr und damit deutlich häufiger betroffen als Männer. Ursache ist hier meistens eine zu starke Beanspruchung im Sport oder im Job. Mehr über die Rizarthrose finden Sie hier.
Medizinisch ausgedrückt liegt das Daumensattelgelenk zwischen dem ersten Mittelhandknochen und dem großen Vieleckbein. Die genaue Lage entnehmen Sie am besten selbst diesem Bild. Bei einem Besuch in der Praxis für Ergotherapie Münch können wir gemeinsam mit Ihnen ganz genau bestimmen, unter welcher Art von Finger-Arthrose sie leiden.
Handgelenksarthrose
Eine weitere Form der Arthrose ist die Handgelenksarthrose. Hier verschleißt der Knorpel im Handgelenk. Bei der Handgelenksarthrose reiben dann die Knochen zwischen Speiche oder Elle sowie der Handwurzelknochen schmerzhaft aneinander. Die häufigste Ursache für eine Handgelenksarthrose sind vorausgegangene Verletzungen, wie z. B. ein Bruch oder ein Bänderriss.
Eine Arthrose am Handgelenk kann lange Zeit unerkannt bleiben. Typische Symptome einer Handgelenks-Arthrose sind Schmerzen und eine Einschränkung der Beweglichkeit nach einer etwas höheren Belastung. Dazu gehören z. B. das Tragen einer schweren Einkaufstasche, das Öffnen einer Flasche oder Gartenarbeit.
Finger-Arthrose erkennen: Das sind die Symptome
Insbesondere die Arthrose am Handgelenk, aber auch alle anderen Formen der Finger-Arthrose beginnen schleichend. An diesen Symptomen können Sie erkennen, ob Sie an Arthrose leiden
- Steifigkeit bzw. Unbeweglichkeit sowie Kraftlosigkeit der Finger und Gelenke, z. B. bei schweren Dingen wie das Heben einer Pfanne heben oder beim Ausdrücken von Tuben
- Schmerzen bei drehenden Bewegungen, z. B. beim Drehen eines Schlüssels, beim Schreiben, beim Binden eines Schnürsenkels oder beim Auswringen eines Lappens
- Schwierigkeiten bei jeglicher Art von feinmotorischen Tätigkeiten
- Entzündungs-Erscheinungen in Form von Rötungen
- Schwellungen oder Knötchen, die oft druckschmerzhaft sind
- Verändertes Schriftbild
- Im fortgeschrittenen Stadium kommt es meist zu Bewegungseinschränkungen und Veränderungen am Gelenk
Das hilft gegen Finger-Arthrose
Grundsätzlich lässt sich Arthrose – und damit auch Arthrose an den Fingern – nicht komplett heilen. Arthrose ist eine „degenerative Gelenkerkrankung“. Zu Deutsch: Das Gelenk oder Teile davon verändern sich. Der nicht mehr vorhandene Knorpel lässt sich dann nicht mehr ersetzen.
Gleichzeitig lassen sich die schlimmsten Symptome einer Arthrose mit einer Therapie deutlich lindern. Hierfür ist meist ein Arzt die erste Anlaufstelle. Neben vom Arzt verschriebenen Medikamenten können ergo- und / oder physiotherapeutische Maßnahmen die Behandlung entscheidend unterstützen. Das betrifft vor allem die häufigsten Symptome der Arthrose: Schmerz und Steifigkeit der Finger. Dazu gibt es verschiedene Optionen und Möglichkeiten, die je nach Patient und individuellem Verlauf der Arthrose sinnvoll sind.
Ergotherapie kann die Folgen einer Finger-Arthrose deutlich lindern
Ob und wie eine ergotherapeutische Behandlung für Ihre Form der Finger-Arthrose eine lindernde Hilfe sein kann, weiß Ihr behandelnder Arzt. In der Regel werden die meisten Patienten mit Finger-Arthrose von Orthopäden und Rheumatologen an einen erfahrenen Ergotherapeuten wie z. B. Anne Münch überwiesen.
In manchen Fällen kann es aber auch sinnvoll sein, nach der Diagnosestellung von Ihrem Arzt direkt einen Termin bei einem erfahrenen Ergotherapeuten wie Anne Münch zu vereinbaren. Als ausgebildete Handspezialistin kennt sich Anne Münch auch sehr gut mit dem Phänomen der Finger-Arthrose aus.
Gegen Arthrose am Finger: Ergotherapeutische Behandlungen im Überblick
An dieser Stelle sei nochmals klargestellt: Auch bei der ergotherapeutischen Behandlung einer Finger-Arthrose geht es immer darum, möglichst den derzeitigen Zustand zu bewahren und die damit verbundenen Schmerzen zu reduzieren. Arthrose ist als chronische Krankheit nicht heilbar. Dennoch lässt sich mit verschiedenen Methoden das Leben mit Arthrose deutlich angenehmer gestalten.
Thermische Behandlungen
Je nach Patienten und aktueller Diagnose kann Wärme, Kälte oder auch ein Paraffinbad gegen Arthrose helfen. Kälte kann bei akuten Entzündungen den Schmerz lindern, Wärme fördert die Durchblutung. Bei einem Paraffinbad werden die Finger bzw. die Hand in Paraffin-Wachs getaucht. Die angenehme Wärme des Wachses lockert unter anderem die Muskeln und fördert die Durchblutung. Beides sorgt für eine Schmerzlinderung.
Ultraschall
Auch zur Arthrose-Behandlung kann die Behandlung mit Ultraschall u.a. die Durchblutung fördern und Schmerzen lindern. Der Vorteil gegenüber anderen Wärmetherapien liegt in einer selektiven, gezielten Erwärmung einzelner Körperteile. Vor diesem Hintergrund ist Ultraschall gerade bei Patienten mit Arthrose an einzelnen Fingern sinnvoll.
Mobilisierung zur Steigerung der Beweglichkeit
Gerade gegen die weit verbreitete Morgensteifigkeit helfen Übungen zur Förderung der Beweglichkeit. Dazu gibt es u.a. mit Bällen, Gummis oder auch Knetmasse verschiedene Hilfsmittel. Diese Mobilitätsübungen können und sollen Arthrose-Patienten nach einer ersten Anleitung auch Zuhause für sich praktizieren. Insbesondere hier lohnt es sich, bei der Wahl des passenden Ergotherapeuten genau hinzuschauen: Erfahrene Handtherapeuten wie z. B. die erfahrene Ergotherapeutin Anne Münch haben allein schon aufgrund ihrer Spezialisierung hier sehr viel mehr Expertise.
Traktionsbehandlung
Bei dieser Therapie werden die von der Arthrose betroffenen Gelenke und Gelenkkapseln gezielt gedehnt und entspannt. Das kann den Stoffwechsel fördern und die natürlichen Reparaturprozesse des Gewebes anregen. In manchen Fällen empfiehlt sich auch die Dehnung verkürzter Muskulatur. Auch eine Kompressions-Behandlung durch Druck kann sinnvoll sein.
Weichteilbehandlung am Muskel
Unter Weichteiltherapie versteht man generell die Stimulation von Muskeln, Bindegewebe, Faszien, Sehnen, Bändern, Nerven oder Gelenken. Eine dafür äußerst geeignete Methode ist die Pulsationsmassage Pneumatron: Mit ihr lassen sich u.a. Muskelstrukturen lockern und so zu einem schmerzlindernden Effekt führen.
Ergotherapeutische Beratung zum Umgang mit Finger-Arthrose im Alltag
Die beste ergotherapeutische Behandlung von Arthrose kann wenig oder kaum etwas bewirken, wenn die schmelz-verursachenden Bewegungen der Gelenke nicht erkannt sind. Nur so lässt sich zumindest ein Stück weit die fortschreitende Degeneration des Fingers-Gelenks aufhalten. Auch der Abbau der gelenkschonenden Knorpelschicht wird damit verzögert.
Ein wesentlicher Teil einer ergotherapeutischen Behandlung von Finger-Arthrose ist Aufklärung und Erklärung: Nur wenn der Patient die Problematik der Arthrose wirklich begreifen kann, kann er im Alltag die betroffenen Gelenke schonen.
Dabei geht es vor allem darum, gelenkschädigende Bewegungen möglichst zu vermeiden. Hier spielen auch ergonomische Alltagshilfen wie spezielle Flaschenöffner, Schreibhilfen sowie Geh- und Anziehhilfen eine wichtige Rolle.
Hierfür ist es sinnvoll, sich auf die Expertise eines erfahrenen Ergotherapeuten wie z. B. Anne Münch zu verlassen. Sie kann dank ihrer langjährigen Erfahrung sehr gut demonstrieren, welche Bewegungen sinnvoll sind und welche nicht. Dazu bekommt jeder Patient auch immer Bewegungsübungen mit nach Hause. Das Üben in den eigenen vier Wänden kann den Verlauf der Arthrose deutlich positiver gestalten.
Generell sollten unter Finger-Arthrose leidende Patienten auf zu belastende Tätigkeiten wie z. B. das Auswringen von Putzlappen oder zu intensive Gartenarbeiten verzichten. Wertvolle Entlastung bei der Arbeit am Computer schaffen auch Auflagekissen oder spezielle Tastaturen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, den Abbauprozess der Knorpelschicht im Finger zu verlangsamen.
Weitere Arthrose-Behandlungen
Neben ergotherapeutischen Methoden gibt es noch eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten, Arthrose an den Fingern zu behandeln. Dazu gehören unter anderem Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente, Spritzen z. B. mit Hyaluron oder Kortison oder Laserbehandlungen. Hierfür wollen wir in diesem Rahmen weder eine Empfehlung abgeben noch davon abraten. In jedem Fall sollten Patienten aber vor der Anwendung dieser Methoden einen Facharzt Ihres Vertrauens konsultieren.
Die wirklich letzte Möglichkeit zur Behandlung einer Finger-Arthrose ist eine handchirurgische Operation. Bevor Patienten zu diesem Mittel greifen, sollten Sie unbedingt vorher einen Termin bei einem Handchirurgen wahrnehmen und sämtliche konservative Möglichkeiten zur Behandlung ausgeschöpft haben. So kann eine mit vielen Risiken verbundene Operation an dem äußerst komplex aufgebauten Handgelenk vermieden werden.
Arthrose und Ernährung
Wie bei vielen anderen Krankheiten kann auch eine möglichst ausgewogene Ernährung einen positiven Effekt bei der Behandlung von Arthrose bzw. Finger-Arthrose haben. Grundsätzlich wird der Knorpel am besten mit einer vitamin- und ballaststoffreichen Ernährung versorgt. Dazu gehören z. B. entzündungshemmende pflanzliche Öle oder vor allem in Fisch enthaltene Omega-3-Fettsäuren. Eine weitere Möglichkeit sind Lebensmittel mit Methylsulfonylmethan, wie z. B. Erdnüsse, Brokkoli sowie Zwiebeln und Knoblauch.
Eher weniger vorteilhaft sind Fleisch, Wurst oder generell tierische Fette: Die können zur Bildung der entzündungsfördernden Arachidonsäure im Körper beitragen.
Auch einzelne Gewürze wie z. B. Kreuzkümmel, Koriander oder Muskat sowie auch Kurkuma oder Hagebuttenpulver können durch ihre Schärfe einen schmerzlindernden und / oder entzündungshemmenden Effekt entfalten. Auch wenn es hier noch keine wissenschaftlichen Studien gibt, so wird vermutet, dass die Gewürze mit ihrer Schärfe die Durchblutung und damit auch den Aufbau der Gelenkeschleimhaut fördern.
Rheumatoide Arthritis
Eine weitere Form einer schmerzhaften Gelenkentzündung, für die sich eine ergotherapeutische Behandlung eignet, ist die rheumatoide Arthritis. Diese auch Gelenkrheuma oder einfach Rheuma genannte Erkrankung ist eine Autoimmunkrankheit. Bei einer Autoimmunerkrankung greift das System irrtümlich gesunde Zellen oder gesundes Gewebe an. Die Ursache dafür ist in der Regel unbekannt. Das gilt auch für die rheumatoide Arthritis. Immerhin werden hier mit einer genetischen Veranlagung oder einer Infektion zumindest theoretisch Ursachen bekannt.
Die häufigsten Symptome einer rheumatoiden Arthritis sind geschwollene Gelenke, eine Steifheit morgens nach dem Aufstehen sowie Kraftlosigkeit und Erschöpfung. Finger- und Handgelenke sind die am häufigsten betroffenen Gelenke.
Rheumatoide Arthritis: Ursachen, Symptome und Verlauf
Die Symptome einer rheumatoiden Arthritis ähneln zwar einer Arthrose. Die beiden Gelenk-Krankheiten unterscheiden sich aber im Detail: Die Ursache für Arthrose ist der Schwund von Gelenkknorpel. Bei rheumatoider Arthritis sind es Entzündungen.
Zudem schmerzen bei Arthrose die Gelenke vor allem im Ruhezustand und aber auch bei Bewegungen. Dementsprechend muss rheumatoide Arthritis an den Fingern auch ganz anders behandelt werden als Arthrose an den Fingern.
Ein weiteres Merkmal der rheumatoiden Arthritis ist ein Verlauf in Schüben. Bei jedem Rheumaschub besteht die Gefahr neuer Gelenkschäden. Langfristig können die einzelnen Schübe das Gelenk verformen oder komplett versteifen. Die Schübe können mehrere Wochen, aber auch mehrere Monate dauern. Es gibt aber auch viele Patienten, die erst nach und nach eine Veränderung spüren und bei denen der Zustand lange unverändert bleibt.
Von rheumatoider Arthritis sind etwa 1 % aller Erwachsenen betroffen, die meisten ab 50. Frauen sind zwei bis drei Mal häufiger betroffen als Männer. Im Rahmen einer Studie berichteten 10 Jahre nach Erkrankung 50 % der Teilnehmer von leichten Einschränkungen, 40 % von mittelschweren und 10 % von schweren Einschränkungen. Diese Einschränkungen beinhalten u.a. Probleme beim Aufstehen, beim Anziehen oder beim Öffnen von Verpackungen. Vor allem in solchen Fällen ist eine professionelle ergotherapeutische Behandlung äußerst sinnvoll.
Was hilft gegen rheumatoide Arthritis?
Grundsätzlich ist auch bei rheumatoider Arthritis empfehlenswert, sich viel zu bewegen und gelenkschonenden Sport zu treiben. Dafür eignen sich vor allem Radfahren, Tanzen, Gymnastik, Walking oder Spazierengehen sowie leichtes Krafttraining. Auch Schwimmen oder Wassergymnastik sind hilfreich.
Aus medizinischer Sicht ist vor allem eine gemeinsame Koordination für eine engmaschige Behandlung der verschiedenen Akteure erfolgsversprechend. Neben den Methoden und Behandlungen des Rheumatologen sowie der medikamentösen Behandlung und Überwachung durch den behandelnden Arzt sind dies im Einzelnen auch der Ergotherapeut, die Krankengymnastik, ein Psychologe sowie nicht zuletzt der Patient selbst.
Je nach Fortschritt helfen insbesondere ergotherapeutische Übungen zur Beweglichkeit und zum Erhalt von Muskeln. Entzündungshemmende Medikamente können die Behandlung unterstützen sowie die Symptome lindern. Weiterhin hilfreich sind auch hier ergonomische Hilfsmittel wie z. B. Schreibhilfen oder auch Schienen.
An dieser Stelle sei nochmals betont: Wie auch Arthrose lässt sich Rheuma nicht mehr heilen. Es können lediglich die Symptome abgemildert werden.
Juvenile Arthritis:
Große Gefahr für Kinder
Eine weitere Form der Arthritis betrifft vor allem Jugendliche. In Deutschland leiden jährlich zwei bis drei von 1.000 Kindern unter 16 Jahren an einer Gelenksentzündung. In der Regel klingt diese nach spätestens mehreren Wochen ohne weitere Folgen ab. Bleibt die Entzündung mindestens über sechs Wochen bestehen, handelt es sich um die juvenile Arthritis.
Zu dieser Form der Arthritis gibt es noch wenig Erkenntnis bezüglich der Ursachen. Möglicherweise spielt die genetische Disposition eine Rolle, allerdings ist auch klar, dass es weitere Faktoren wie z. B. eine Infektion geben muss. Allerdings wurde bislang noch kein Infektionserreger nachgewiesen, der Arthritis auslösen kann. Gesichert ist lediglich, dass die juvenile Arthritis nicht vererbbar ist.
Vor allem bei juveniler Arthritis ist eine frühe Diagnose entscheidend
In Deutschland leiden mehrere Tausend Kinder unter juveniler Arthritis und jedes Jahr kommen bis zu 1.000 neue Fälle hinzu. Die Folgen sind sowohl für die Kinder wie auch für die Eltern und das Umfeld dramatisch: Die Betroffenen sind deutlich in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und brauchen spezielle Sport- und Freizeitangebote. Oft müssen die Kinder auch der Schule fernbleiben oder müssen sogar stationär behandelt werden.
Als erfahrene Ergotherapeutin rät Anne Münch deshalb dringend dazu, mögliche Beschwerden ernst zu nehmen und baldmöglichst einen Arzt zu konsultieren. Dies betrifft auch Kleinkinder. Der Zeitpunkt der Diagnose ist insbesondere bei juveniler Arthritis entscheidend für den weiteren Behandlungserfolg und damit die Genesung. Je früher juvenile Arthritis diagnostiziert ist, desto besser.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Finger-Arthrose
Finger-Arthrose oder rheumatoide Arthritis – was ist der Unterschied?
Für Patienten lassen sich die Arthrose an den Fingergelenken und die rheumatoide Arthritis nur schwer unterscheiden: Die Symptome sind mit Schmerzen und Bewegungsunfähigkeit sehr ähnlich.
Dabei sind die Ursachen für beide Krankheiten sehr unterschiedlich: Während für Arthrose der mangelnde Knorpel verantwortlich ist, sind es bei Rheuma Entzündungen.
Dementsprechend müssen Arthrose und rheumatoide Arthritis unterschiedlich behandelt werden.
Schmerzen in den Fingern: Ist es Arthrose der Fingergelenke?
Schmerzen in den Fingern können unterschiedlichste Ursachen haben. Wenn die Schmerzen ihrer Finger von einer zunehmenden Steifigkeit begleitet sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um Arthrose in den Fingergelenken handelt.
Verläuft die Krankheit schubartig, kann es sich eher um rheumatoide Arthritis handeln. Um sicher zu sein, empfiehlt sich ein Besuch beim Ergotherapeuten oder Orthopäden Ihres Vertrauens.
Verschleiß durch Fingergelenkarthrose: Was hilft gegen schmerzende, steife Finger?
Hierfür gibt es nur eine Antwort: Gezielte Bewegung, am besten in enger Begleitung durch einen fachlich begleitenden Ergotherapeuten wie Anne Münch. Der Grund dafür: Zu viel Bewegung kann bei einer Arthrose in den Fingern genauso schaden wie zu wenig. Dementsprechend braucht es eine fachärztliche Begleitung.
Über die Autorin Anne Münch
Für die ausgebildete Handspezialistin Anne Münch ist die Ergotherapie ihre Berufung. In ihrer über 20-jährigen Tätigkeit hatte sie das Privileg, ihre Tätigkeit aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln kennenzulernen. Dabei hat sie ihr Wissen rund um die Ergotherapie mit zahlreichen Fortbildungen ständig erweitert.