Ergotherapeutische Narbenbehandlung

Es heißt, die Zeit heilt alle Wunden. Allerdings verheilen Narben oft nicht nur aus ästhetischer Sicht etwas anders, als vom Arzt und oder vom Patienten gewollt.

Jede Narbe ist anders und braucht eine spezielle Behandlung. Die erfahrene Ergotherapeutin und zertifizierte Handtherapeutin Anne Münch weiß genau, worauf es ankommt.

Viele Menschen leiden unter den Folgen einer Verletzung mit einer bleibenden Narbe. Dazu gehören neben ästhetischen Bedenken etwa Beschwerden wie Juckreiz und Schmerzen sowie Spannungen, aber auch stärkere Einschränkungen in der Beweglichkeit oder in der Funktion der betroffenen Strukturen. Dies betrifft insbesondere Gelenke oder andere Stellen, an denen viel und laufend Mobilität gefragt ist.

Ergotherapie München ergotherapeutische Narbenbehandlungen

Narbenbehandlung mit Gefühl

Gerade an der Hand sind Narben oft eine starke Beeinträchtigung. Die erfahrene Ergotherapeutin und zertifizierte Handtherapeutin Anne Münch wird von ihren Patienten aus München und Umgebung seit Jahren auch für ihre Expertise rund um die ergotherapeutische Narbenbehandlung geschätzt.

Die psychischen oder psychosozialen Belastungen einer Narbe

Hinzu kommt für viele Menschen die psychische und / oder die psychosoziale Belastung, die durch eine Narbe entstehen kann. Viele fühlen sich von einer Narbe entstellt und müssen mit einem neuen Selbstbild klarkommen. Gerade an der Hand sind Narben oft eine starke Beeinträchtigung.

Wie auch bei vielen anderen Themen rund um Ergotherapie ist auch die Art und Weise der Narbenbehandlung immer stark abhängig vom einzelnen Fall und von der einzelnen Person. Dennoch gibt es eine ganze Reihe verschiedener Methoden und Techniken, die die Wundheilung nachhaltig unterstützen.

Ergotherapie in München

Ergotherapie Münch: Nahaufnahme von Händen, die einen Korb flechten

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Typologie der Narben – diese Narben gibt es

Am meisten verbreitet und bekannt sind Narben aus drei Bereichen:

  • Operationsnarben

  • Brandnarben in unterschiedlichen Schweregraden

  • Verätzungsnarben

Weniger bekannt sind dagegen Narben, die aufgrund von Fehlbildungen der Wirbelsäule oder aufgrund von Muskelschmerz entstehen:
  • Narben aufgrund von Skoliose, also aufgrund einer Verkrümmung der Wirbelsäule

  • Narben aufgrund von Fibromyalgie, eine Art Muskelschmerz aufgrund einer höheren Schmerzempfindlichkeit

  • Zudem gibt es noch eine Narbe, die jeder Mensch von Geburt an mit sich trägt: Der Bauchnabel.

Des Weiteren unterscheiden sich Narben auch im medizinischen Sinne:
  • Beschwerdefreie oder „normale“ Narben heilen in der Regel ohne größere Komplikationen ab – das heißt es treten weder Juckreiz, Rötung, wulstige Verwachsungen oder Einziehungen auf, das Gewebe bleibt meist auf Hautniveau.

  • Bei hypertrophen Narben sorgt eine Überproduktion an Bindegewebe für ein wulstiges Gewebe, das aber auf das Wundgebiet begrenzt ist. Die Wundheilung dauert etwas länger als bei normalen Narben, zudem treten sehr wahrscheinlich Juckreiz, Rötung, Kontraktur und Verhärtung sowie Sensibilitätsstörungen und Narbenschmerzen auf.

  • Keloide Narben sind genetisch bedingte, wulstige Narben, die auch über den Wundrand hinaus wulstig sind. Diese Narben verheilen langsamer als normale Narben, sie jucken häufig und sind gerötet. Zudem treten oft eine Sensibilitätsstörung und Schmerz sowie Kontrakturen und Verhärtungen auf, letztere häufiger bei dunkler Hautfarbe und genetischer Disposition.

  • Atrophe Narben sind eingesunkene Narben, die durch eine verringerte Kollagenproduktion entstehen. Diese Narben sind meist eingefallen, straff und gespannt, sie wirken eher blass; damit verbinden sind Sensibilitätsstörungen und Schmerz sowie möglichen Kontrakturen und Verhärtungen.

In diesen Fällen empfiehlt sich eine ergotherapeutische Narbenbehandlung

„Harmlose“ Narben wie der Bauchnabel müssen natürlich nicht behandelt werden. Eine ergotherapeutische Behandlung ist jedoch zwingend notwendig, wenn Narben…

  • …Schmerzen verursachen,
  • …zu Bewegungseinschränkungen führen,
  • …Spannungsgefühle erzeugen,
  • …ästhetisch als störend empfunden werden oder
  • …psychosoziale Belastungen mit sich bringen.

Ziel der Ergotherapie ist es natürlich, diese Symptome zu lindern und / oder komplett zu beseitigen.

Ergotherapeutische Narbenbehandlung in drei Phasen

Grundsätzlich lässt sich die ergotherapeutische Narbenbehandlung in drei Phasen einteilen – diese drei Phasen gelten auch in der Handtherapie und sind unabhängig von der Art der Narbe:

1. Die Entzündungsphase (ca. 0. bis 5. Tag)

In dieser ersten Phase ist die Narbe noch gerötet und geschwollen. Auch wenn die Behandlung in dieser Phase nur sehr behutsam erfolgen sollte, so ist es doch sinnvoll, frühzeitig mit der ergotherapeutischen Unterstützung der Wundheilung zu beginnen.

In der Entzündungsphase zählen dazu etwa eine Lymphdrainage, das Hochlagern, eine Zugentlastung durch Tapes oder auch das Bewegen der Narbe. In manchen Fällen ist auch eine Schiene notwendig, um das Gewebe zu schonen.

Ergotherapie Münch Narbenbehandlung Duputryen

Heilende Kompression mit Silikonpflastern

Regelmäßig angewendet weichen Silikonpflaster oder Schläuche das Narbengewebe auf und erhöhen mit ihrer Kompression die Flexibilität des Gewebes. Sie sind zudem in Größe und Schnitt individuell sowie abwaschbar und wiederverwendbar.

2. Die Proliferationsphase (ca. 5. bis 21. Tag)

Proliferation bedeutet grob gesagt „schnelles Wachstum“: In dieser Phase wird neues Gewebe zur Reparatur bzw. zur Heilung gebildet. Meistens werden in dieser Phase auch die Fäden gezogen.

Während man vor dem Ziehen der Fäden mit dem Dehnen des Umgebungsgewebes noch etwas vorsichtiger sein muss, kann nach dem Ziehen der Fäden die direkte Behandlung starten. Mit einer sanften Narbenmassage verringern sich z. B. Verklebungen oder entstehen erst gar nicht.

Grundsätzlich ist es in dieser Phase auch wichtig, das Gewebe eher hin zur Narbe zu verschieben und so eine zu starke Spannung zu vermeiden. Nach und nach lässt sich dann das Gewebe auch zur Seite schieben und der Druck erhöhen.

Genau für diese Nuancen ist es entscheidend, mit einer gut ausgebildeten Ergotherapeutin wie Anne Münch zusammenzuarbeiten. Als erfahrene Spezialistin hat sie die notwendige Expertise um möglichst klar zu bestimmen, wann eine Narbe wie behandelt werden sollte.

3. Umbauphase (ca. 21. bis 360. Tag)

Die Umbauphase dauert in der Regel rund ein Jahr, sie kann aber auch bis zu zwei Jahre lang anhalten. Umbau bezeichnet in diesem Fall die Zeitphase, in der sich die Narbe noch verändern kann. Die Bildung des neuen Gewebes ist aber abgeschlossen und die Narbe fängt an, zu verblassen.
In dieser Zeit können sich sogenannte Adhäsionen bilden. Um diese Verwachsungen zu lösen, können in dieser Phase auch druckvollere und kräftigere Narbenmassagen helfen. Oftmals reichen diese aber nicht aus. Unterstützend werden oft auch Narbenpumpen oder Narbensticks eingesetzt. Auch hier kann mitunter eine Schiene notwendig sein, um die Narbe auf die Dauer zu dehnen und so den Verwachsungen entgegenzuwirken.

Gegen Verklebungen helfen auch hylaluronsäurehaltige Cremes

Nicht nur in dieser Phase ist auch der Einsatz von Cremes mit Hyaluronsäure zur Wundheilung der Narben sinnvoll. Diese können auch in bereits vollständig verheilte Narben tief in das Gewebe eindringen und Verklebungen vermeiden.
Grundsätzlich gilt eine Narbe als ausgeheilt, wenn sie nicht mehr juckt bzw. nicht mehr brennt oder schmerzt.

Methoden und Techniken in der Ergotherapie

Neben den bereits oben beschriebenen Methoden setzt die ergotherapeutische Narbenbehandlung auf eine Vielzahl an evidenzbasierten Maßnahmen. Diese sind immer individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmt:

  • Narbenmobilisation und Narbenmassge: Spezielle Grifftechniken lösen Verklebungen im Gewebe und fördern die Elastizität der Narbe.
  • Faszienbehandlung und Detonisierung des Muskelgewebes
  • Dehnung/postisometrische Relaxation zur Lockerung verspannter Muskeln
  • Schmerzreduktion und Verbesserung der Beweglichkeit, wenn das umliegende Gewebe wie Haut, Unterhaut, Faszien, Muskeln, Sehnen, Bänder, Kapsel und Gelenken von durch die schmerzende ausgelöste Kontrakturen betroffen ist.
  • Ödemreduktion/Lymphen
  • Sensibilitätstraining: Bei Taubheit oder Überempfindlichkeit der Haut helfen gezielte Reize, wie z. B. Linsen- oder Rapsbäder oder auch Bürsten oder Temperaturreize, um das normale Empfinden wiederherzustellen.
  • Kompressionstherapie: Durch Druck – etwa mit maßgefertigten Silikonpflastern oder Kompressionskleidung – kann das übermäßige Wachstum von Narbengewebe gehemmt werden.
  • Narbenpflege: Geeignete Pflegeprodukte wie Narbengele oder Cremes unterstützen die Regeneration.
  • Einsatz von Hilfsmitteln: In manchen Fällen unterstützen auch Schienen und Orthesen die Heilung.
  • Thermische Anwendungen: Wärme oder Kälte fördern die Durchblutung und den Stoffwechsel im betroffenen Gewebe mit Handbädern, Paraffinbad oder einer heißen Rolle.

Hilfsmittel zur ergotherapeutischen Narbenbehandlung

Neben Narbenmassagen gibt es noch weitere Methoden zur Narbenbehandlung. Dies sind die wichtigsten Hilfsmittel zur Narbenbehandlung:

  • Massagestäbchen oder -roller
  • Ultraschallbehandlung
  • Behandlung mit dem Pneumatron und Novafon
  • Narbenhölzer
  • Narbenpumpen
  • Narbentape

Die wichtigsten Tipps für Patienten zum Umgang mit Narben

Um die Heilung einer Narbe möglichst zielführend und angenehm zu gestalten, gibt es nicht nur Ergotherapeuten, sondern auch für Patienten wichtige Empfehlungen:

  • Kein zu starkes Dehnen: In den ersten beiden Wochen sollten Sie auf übermäßiges Dehnen des betroffenen Gewebes verzichten. Ansonsten kann die Entzündungsphase länger dauern und es können sich zusätzliche, ungewünschte Wülste bilden.

  • Keine zu große Hitze: Um die Entzündung nicht zu verlängern, sollten Sie in den ersten drei Wochen kein Vollbad nehmen und In den ersten sechs Wochen nicht in die Sauna gehen

  • Keine direkte Sonne in den ersten sechs Monaten – das könnte die Narbe zu stark belasten. Falls sich eine direkte Sonneneinstrahlung nicht vermeiden lässt, unbedingt eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor nutzen.

  • Selbst massieren: Unter Anleitung Ihrer Therapeutin können Sie Ihre Narbe bis zu vier Mal täglich selber massieren.

  • Scheuernde Kleidung vermeiden: Das Narbengewebe ist sehr empfindlich – je sanfter die Kleidung, desto besser.

  • Achten Sie auf eine angenehme Temperatur: Frische Narben und Wunden heilen in angenehmen, wärmeren Temperaturen schneller. Sie sollten die Narbe also vor zu starker Kälte und Hitze schützen.

  • Narbenpflegeprodukt: Erkundigen Sie sich bei Ihrem behandelnden Ergotherapeuten, welches Pflegeprodukt den Heilungsprozess Ihrer Narbe am meisten unterstützt – und wenden sie es an.

Fazit: Darum ist eine Ergotherapie bei Narbenbildung so wertvoll

Jede Narbe ist anders. Gerade beim besonders sensiblen Hautgewebe der Hand ist es besonders wichtig, mit der Wundheilung eine Praxis für Ergotherapie zu betrauen, die gleichzeitig auch über die Qualifikation einer zertifizierten Praxis für Handtherapie verfügt.

In solchen Praxen wie z. B. die der Ergotherapeutin Anne Münch in München können Patienten sicher sein, dass die Narbenbehandlung und die damit verbundene Wundheilung individuell erfolgt – um so wieder möglichst schnell gezielt und effizient mehr Beweglichkeit und Lebensqualität zu ermöglichen.

Entscheidend für den Erfolg der Narbenbehandlung ist auch eine ganzheitliche Betreuung im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit Ärzten, Physiotherapeuten, Psychologen oder Hautspezialisten. Auch hier ist auf das über viele Jahre gewachsene Netzwerk von Anne Münch Verlass.

Über die Autorin Anne Münch

Für die ausgebildete Handspezialistin Anne Münch ist die Ergotherapie ihre Berufung. In ihrer über 20-jährigen Tätigkeit hatte sie das Privileg, ihre Tätigkeit aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln kennenzulernen. Dabei hat sie ihr Wissen rund um die Ergotherapie mit zahlreichen Fortbildungen ständig erweitert.

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